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Die Fragen:
Polysemie des Wortes und seine semantische Struktur
Klassifikation
von Wortbedeutungen
Begriff und Wesen der Homonymie
Einteilung von
Homonymen
Wege der Entstehung von Homonymen
Mittel der Differenzierung von Homonymen
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1.Polysemie des Wortes und seine semantische Struktur
Es kann vorkommen, dass der eine und derselbe Lautkörper
auf mehrere Gegenstände bzw. Begriffe bezieht, d.h. mehrere Bedeutungen besitzt, z.B.
Ball,m 1. kugelförmiges luftgefülltes Spielzeug
2. eine große Tanzveranstaltung
Schule, f 1. eine Lehranstalt ( als Gebäude)
2. Gesamtheit der Lehrer und Schüler einer Lehranstalt
3. eine künstlerische oder wissenschaftliche Richtung
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Es entsteht eine Frage, ob wir in den
gegebenen Fällen mit einem Wort, das mehrere Bedeutungen hat,
zu tun haben oder mit verschiedenen Wörtern, die eine und dieselbe Lautgestalt haben, d.h. mit Homonymen. Intuitiv fühlen wir jedoch, dass wir im ersten Fall mit den Homonymen und im zweiten Fall mit einem vieldeutigen Wort zu tun haben. Im ersten Fall haben die Bedeutungen des Lautkörpers „Ball“ keine inhaltlichen Beziehungen zueinander.Im zweiten Fall dagegen sind die Bedeutungen engst miteinander verbunden. Es ergibt sich dadurch , dass alle BEDEUTUNGEN DIESES VIELDEUTIGEN Wortes durch ein gemeinsames semantisches Element zusammengehalten werden. Dieser gemeinsame semantische Teil der Bedeutung (das Sem) ist in jeder einzelnen Wortbedeutung vertreten. Im Wort „Schule“ ist es „Lehrtätigkeit“. Der zweideutige Lautkörper „Ball“ hat keine gemeinsame Seme bzw. Bedeutungselemente
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Die Vieldeutigkeit bzw. Mehrdeutigkeit wird mit dem Terminus
Polysemie bezeichnet, und solche vileldeutigen Wörter heißen polysemantische Wörter.
Auf den ersten Blick kann die Polysemie des Wortes als eine unerwünschte sprachliche Erscheinung scheinen, weil man annehmen kann, dass sie bei der Kommunikation der Menschen Missverständnisse hervorrufen kann. Es ist aber nicht der Fall, weil die Wörter nicht isoliert; sondern in einem bestimmten Kontext gebraucht werden, der die mögliche Polysemie des Wortes aufhebt.
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In Bezug auf vieldeutige Wörter hatte sich in
der letzten Zeit der Fachausdruck „die semantische Struktur des
Wortes durchgesetzt. Die einzelnen Bedeutungen der polysemantischen Wörter werden „lexikalisch- semantische Varianten des Wortes“ genannt. Unter der semantischen Struktur des Wortes versteht man ein geordnetes System von Wortbedeutungen, die in der Wortstruktur eine bestimmte semantische Hierarchie bilden. Dieses bedeutet, dass eine oder einige Bedeutungen den semantischen Kern des Wortes ausmachen, während die anderen von diesen Bedeutungen abhängig sind und auf der semantischen Peripherie des Wortes liegen. Die den semantischen Kern des Wortes konstiruierenden Bedeutungen heißen darum eigentliche bzw. Hauptbedeutungen und die von ihnen abhängigen – Nebenbedeutungen.
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2. Klassifikationen von Wortbedeutungen
Da die Wortbedeutungen eines polysemantischen
Wortes hierarchisch nicht gleichwertig sein können, so unterliegen sie
einer Klassifikation.Es bestehen mehrere Klassifikationen von Wortbedeutungen. Die meisten Klassifikationen beruhen auf dichatomischem Prinzip (Dichatomie- Zweistellung), d.h. die Wortbedeutungen werden einander als Oppositionen gegenübergestellt: (1) primäre und sekundäre Bedeutungen; (2) Haupt- und Nebenbedeutungen; (3) konkrete und abstrakte; (4) allgemeine und terminologische; (5) gerade und übertragene; (6) bildhafte und nichtbildhafte; (7) motivierte und unmotivierte; (8) archaische und neologische Bedeutungen; stilistisch neutrale und stilistisch gefärbte; (9) sprachbezogene und redebezogene Bedeutungen.
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(1) Je nachdem, ob die Wortbedeutung die ursprüngliche
Bededeutung ist, d.h. mit dem Entstehen des Wortes aufkam;
oder sich erst im Verlaufe der Sprachgeschichte herausgebildet hatte, unterscheidet man primäre bzw. etymologische oder Grundbedeutungen einerseits und sekundäre bzw. abgeleitete Bedeutungen anderereseits, z.B.
lesen - sammeln (prim. Bdtg. > wahrsagen (sek. Bdtg.) das Geschriebene wahrnemen.
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(2) Je nach dem semantischen Wert der Wortbedeutung
in der semantischen Struktur des Wortes, d.h. ob die
Wortbedeutung den semantischen Wert des Wortes bildet oder auf seiner semantischen Peripherie liegt, unterscheidet man Hauptbedeutungen und Nebenbedeutungen.Z.B.
Grün (1) Farbbezeichnung
jung, unerfahren (Nebenbedeutung)
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(3) Sendung (1) ein Gegenstand, durch einen Menschen übergeben
(konkrete Bdtg.)
(2) ein Prozess, Übermittlung der Sygnale (abstr. Bdtg.)
(4) Fahne (1) ein Stück Tuch mit Symbolik (allgemeinsprachliche Bdtg)
(2) ein Korrekturbogen (terminologische Bdtg)
(5) Fuchs (1) ein Raubtier ( gerade Bdtg.)
(2)ein listiger Mensch ( übertr.Bdtg.)
(3)ein Pferd roter Farbe ( übertr. Bdtg.)
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(6) Schlange (1)ein Kriechtier (nichtbildhafte Bdtg.)
(2)eine Reihe von Menschen (bildhafte Bdtg.)
(7) Birne (1)eine Obstart (unmotivirte Bdtg,)
(2)eine elektrische Lampe ( motivierte Bdtg.)
(8) Brigade (1) ein Truppenverband (archaische Bdtg.)
(2)ein Arbeiterkollektiv (neologische Bdtg.)
(9) Fremdarbeiter (1) ein Arbeiter aus dem Ausland (stil. neutrale Bdtg.)
(2)ein Dieb, d.h. wer in fremden Taschen arbeitet
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(10) alt (1) nicht jung (sprachbezogene, oder
lexikalische Bdtg.) Mann, Frau
(2) nict neu (sprachbezogene , oder lexikalische Bdtg.)
Hemd, Mütze
(3)lange bestehend (sprachbezogene,oder lexikalische Bdtg.)
Geschichte, Lied
(4)ehemalig ( redebezogene, oder aktuelle Bdtg.) ein alter Schulfreund
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Wenn wir aber diese Klassifikationen vergleichen, so werden
wir feststellen können, dass sie sich in mancher Hinsicht
überschneiden, d. h. die Hauptbedeutungen sind in der Regel auch gerade, nicht bildhafte, stilistisch neutrale usw. Bedeutungen.
Einen großen Beitrag zur Entwicklung der Theorie der Wortbedeutungen leistete der sowjetische Sprachwissenschaftler W. W. Winogradow. Seine Klassifikation der Wortbedeutungen bezieht sich auf die Art ihrer Realisation im Kontext. Es werden drei Arten von Wortbedeutungen unterschieden:
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freie bzw. nominative Bedeutungen (eine alte Frau);diese Bedeutungen
aktualisieren sich in allen syntaxischen Positionen des Wortes.
phraseologisch gebundene Bedeutungen ( ein altes Haus –дружище); diese Bedeutungen aktualisieren sich nur in den festen umgedeuteten Wortverbindungen. Das sind keine selbständige Wortbedeutungen.
syntaktisch (konstruktiv) bedingte Bedeutungen (er ist nicht mehr der alte- nicht der ehemalige); diese Bedeutung aktualisiert sich hier nur in der Funktion des prädikativen Nomens, nur in der flektierten Form und nur mit dem bestimmten Artikel.
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3. Der Begriff und das Wesen der Polysemie
Polysemie Die meisten Wörter der Sprache sind polysemantisch bzw.
mehrdeutig. Die semantische Entwicklung eines polysemantischen Wortes kann zuweilen so intensiv vor sich gehen, dass seine einzelnen Bedeutungen nicht mehr mit einem und demselben Wort assoziiert werden. Es erfolgt die Loslösung bzw. Isolierung einer lexikalisch- semantischern Variante des Wortes. Meistens löst sich von der semantischer Struktur des Wortes eine der Nebenbedeutungen und bildet eine selbständige lexikalische Einheit. Das einst einheitliche Wort zerfällt in zwei Wörter, die gleich lauten, aber ganz verschiedene Bedeutungen haben, weil sie kein gemeinsames semantisches Element mehr besitzen.
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Das Wort „Lauf“ hatte z.B. ursprünglich nur eine
Bedeutung „Vorgangsbezeichnung“ vom Verb „laufen“. Später entwickelte sich noch
eine Bedeutung „das Rohr, wo eine Kugel läuft“ (Lauf einer Schusswaffe- ствол).Heutzutage werden diese zwei Bedeutungen im Bewusstsein der Sprachträger nicht mehr als zusammengehörig empfunden, und sie werden als zwei selbständige Wörter aufgefasst, die aber denselben Lautkörper haben. Die Wörter, die gleich lauten, aber ganz unterschiedliche Bedeutungen haben, heißen Homonyme.
Das Wort „Homonym“ ist griechischer Herkunft und besteht aus 2 Morphemen: „homos“ – gleich und „onoma“ – Name, also Gleichnamen
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Besonders große Auseinandersetzungen unter Linguisten gibt es in
der Frage, ob man bei der Bestimmung der Homonymie
nur vom Standpunkt der Gegenwartssprache aus oder nur vom Standpunkt der Sprachgeschichte ausgehen soll. Die einen ( Winogradow, Budagow, Achmanowa) zählen zu den Homonymen Wörter, die in der Gegenwartssprache lautlich zusammenfallen und verschiedene Bedeutungen haben, unabhängig davon , wie diese Erscheinung zustande kam. Die anderen ( Abajew) sind der Meinung, dass Homonymie nur das Ergebnis des lautlichen Zusammenfalls von verschiedenen Wörtern im Verlaufe der Sprachentwicklung sein kann.
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Vergleichen wir solche homonymischen Paare: „die Weide“ (Baumart)
und die Weide (Grasland) einerseits und der „Schild“ (Schutzinstrument)
und das“Schild“ (Anschriftstafel) andererseits. Diese Wörter werden heute, d.h. auf der synchronischen Ebene, als ganz verschiedene aber gleichlautende Wörter wahrgenommen, und wir empfinden sie als gleiche Erscheinungen. Vom Standpunkt der Diachronie, d.h. von dem der Sprachgeschichte aus, sind sie ganz verschiedene Erscheinungen. Betrachten wir die Geschichte der Entwicklung von diesen Wörtern.
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(1) ahd. wida (Baumart)> nhd. Weide;
ahd. weida (Grasland)>
nhd. Weide
Das erste homonymische Paar (Weide) entstand also durch
die Lautveränderung von verschiedenen Wörtern, was sich erst durch die etymologische Analyse beweisen lässt.
Im Althochdeutschen bedeutete das Wort „scilt“ ein Schutzgerät, das aus Brettern angefertigt wurde. Seit der Zeit der Kreuzkriege trug der Schild das aufgemalte Erkennunszeichen seines Besitzers (das Wappen). Als Erkennungszeichen wurde der Schild auch Amts – bzw. Hauszeichen und noch später Firmenschild. In dieser zweiten Bedeutung ist seit dem 18. Jh. neutrales Geschlecht üblich. So haben sich diese Wörter auch durch das grammatische Geschlecht differenziert. Das zweite homonymische Paar entstand somit durch die Entwicklung des monosemantischen Wortes zum polysemantischen Wort mit dem weiteren Zerfall der Polysemie und der Entwicklung von zwei selbständigen Wortern.
Da die Prozesse des Zerfalls der Polysemie des Wortes ständig vor sich gehen , so lässt es sich in manchen Fällen schwer entscheiden , ob wir es noch mit der Polysemie oder schon mit der Homonymie zu tun haben.
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4. Einteilung von Homonymen.
Es ist angenommen, die Homonymie
im Deutschen in drei Gruppen einzuteilen: in lexikalische, lexikalisch-
grammatische ud grammatische.
1.Unter den lexikalischen Homonymen versteht man solche Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung, die lexikalisch in allen ihren Formen zusammenfallen, also vollständige Homonyme sind.
Messe – (1) eine kirchliche Feier;
(2) ein großer Jahrmarkt, der an diesem kirchlichen Tag abgehalten wurde.
Ball- (1) runder Körper (Gummikugel zum Spielen);
(2) Tanzfest ( im 17. Jh. aus dem Frz. „bal“ entlehnt“
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2. Unter den lexikalisch- grammatischen Homonymen werden solche
Wörter verstanden, die lautlich nicht in allen Formen zusammenfallen
und sogar verschiedenen Wortarten angehören können, z.B.:
die Kiefer- die Kiefern (Nadelbaum)
der Kifer- die Kiefer ( Schädelknochen)
hängen- hing – gehangen –vi. und hängen – hängte – gehängt- vt.
Während- Part. 1, Präp., Konj.
laut- Adj. Adv. Präp.
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3. unter den grammatischen Homonymen versteht man solche
grammatischen Formen ein und desselben Wortes, die gleich lauten,
aber verschiedene grammatische Bedeutungen haben. Man bezeichnet sie auch mit dem Terminus „Homoformen“, z.B.:
wir spielen – sie spielen
er kauft- ihr kauft- Kauft!
ich fahre- er fahre- (Konjunktiv)
An die Homonyme schließen sich noch zwei Erscheinungen an, die mit den Termini „Homographe“ und „ Homophone“ bezeichnet werden
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Unter den Homographen versteht man gleich geschriebene, aber
verschieden lautende Wörter, z. B.
steinreich – reich an
Steinen;
steinreich – sehr reich.
der Tenor - Sinn, Haltung, Einstellung
der Tenor - männliche Stimme
Homophone sind dagegen Wörter, die verschieden geschrieben aber gleich gesprochen werden, z.B.:
die Seite- die Saite;
die Weise- die Waise
der Leib- das Laib.
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5. Wege der Entstehung von Homonymen.
Im Deutschen
entstehen Homonyme hauptsächlich auf zwei Wegen:
1. durch den
Zerfall der Polysemie ( durch die Bedeutungsdivergenz);
2. durch zufälligen Zusammenfall der Lautgestalt verschiedener Wörter (durch konvergierende Lautentwicklung)
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1. Aus der Sprach – und Kulturgeschichte kommt
ein aufschlussreiches Beispiel. Die heutigen Homonyme das Schild (Pl.
–er) – вывеска und der Schild ( Pl. –e) шит sind etymologisch verwandt, da sie früher ein mehrdeutiges Wort bildeten. Der Schild des Ritters war zugleich sein Emblem, darauf war ja sein Wappen (герб) abgebildet Die Bezeichnung des Ritterschildes wurde auf das Aushängeschild des Handwerkers ( beim Schuster – ein Schuh beim Bäcker – eine Semmel) übertragen. Mit der Zeit ging die semantische Verbindung der beiden Sememe ( Wörter) verloren, so entstanden selbständige Homonyme- Wörter mit verschiedenen grammatischen Formen.
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Infolge des Zerfalls der Polysemie entstanden vile Homonyme:
die
Feder (перо) – die Feder (пружина)
der Hahn (петух)
- (Wasser)hahn - (водопроводный кран)
der Zug (шествие, сквозняк, взвод, черта) – der Zug (поезд)
lesen (читать) - lesen (собирать, перебирать- Ähren; Linsen)
die Mutter ( мать)- die (Schrauben) mutter (гайка)
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. Infolge phonetischer Prozesse entwickeln sich zu Homonymen
Wörter verschiedenen Ursprungs:
der Ball> ahd. balla- мяч; - der
Ball > franz. le bal - бал
die Bremse > brummen-овод die Bremse> mhd. pramen (drücken) .
kosten> lat. gustare – пробовать на вкус
kosten> lat. constare – стоить, иметь какую-либо цену
Etymologisch nicht verwandt sind die folgenden Homonyme:
der Alp (домовой; кошмар) – die Alp (горное растбище)
der Harz (Гарц – горы) – das Harz (смола)
der Heide (язычник) – die Heide (пустошь, вересковая степь)
die Mark (марка- денежная единица) – das Mark (костный мозг)
der Tau (роса) – das Tau (канат)
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Im Gegensatz zur Polysemie, die sich nach regulären
Prinzipien und Modellen richtet, vollzieht sich die Homonymieentwicklung spontan
und zufällig. Es gibt Meinung: Homonymie sei eine unregelmäßige, unstrukturierte Abart von Polysemie. Die Homonymie wird von einigen Sprachforschern als negative Erscheinung (S. Ullmann) betrachtet, die sogar Verständigung behindern kann. Aber Kommunikationsprobleme werden ohne weiteres im zureichenden Kontext, im Redezusammenhang gelöst. Bei Homonymie wie bei Polysemie erfolgt die Monosemierung auf gleiche Weise.
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6. Mittel der Differenzierung von Homonymen
Polysemie ist wesentlich
für die Lexikographie. Im Bedeutungswörterbuch haben Homonyme einen anderen
Status als Polysemanten, sie sind mit besonderer Kennzeichnung (mit römischen Ziffern) versehen. Die Angaben stimmen nicht überein, es gibt mehrere Streit- und Übergangsfälle. Das WDG (das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache) zeichnet sich durch eine höhere Anzahl von Homonymen aus, verglichen mit dem Wörterbuch von E. Agrikola „Wörter und Wendungen“, wo Homonyme oft als polyseme Wörter behandelt werden (Absatz, Feder, Flügel, lesen, Schloss).
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Nach Meinung von Olschanskij soll man davon ausgehen,
dass Homonymie und Polysemie den synchronen Zustand der Sprache
charakterisieren, es wäre ein Irrtum, Synchronie und Diachronie zu verwechseln. Entscheidend ist die Meinung der meisten Sprachforscher: die Sememe eines Wortes von gestern werden heute als Homonyme aufgefasst ( z.B. der Zug als „Eisebbahnzug“)
Um Homonyme auseinander zu halten, stehen der Sprache die folgenden Mittel zur Verfügung.
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1.Die orthographischen Mittel, verschiedene Schreibweise (so entstehen Homophone-
verschiedenes Schriftbild bei gleicher Aussprache):
das Lied (песня) – das
(Augen) lid (веко)
das Mahl (еда, обед) – das Mal (пятно,знак; раз)
die Miene (выражение лица) – die Mine (воен. Мина)
der Mohr (мавр) – das Moor (болото)
der Wal (кит)- die Wahl (выбор(ы)
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2. Die morphlogischen Mittel
2.1 Differenzierung des grammatischen Geschlechts
der
Heide (язычник)- die Heide (пустошь)
der Kunde (клиент)
– die Kunde (известие)
der Laster (грузовик) – das Laster (порок)
der Verdienst (заработок)- das Verdienst (заслуга)
2.2. Differenzierung der Pluralbildung
die Bank- die Banken
die Bank – die Bänke
der Bauer (крестьянин, фермер) - die Bauern
das, der Bauer (клетка для птиц) - Bauer
der Ton (звук,тон)- Töne
der Ton (глина)- Tone
2.3. beides: das grammatische Geschlecht und die Pluralbildung
der Alp – die Alpe (кошмыры)
die Alp – Alpen (горн. луг)
der Band-Bände (том)
das Band – Bande (узы,связи)
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3. Die Wortbildung, vor allem die Wortzusammensetzung, dient
nicht nur zur Differenzierung sondern sogar zur Aufhebung der
Homonymie. Der Strauß (Bukett) und der Strauß (Vogel) sind Homonyme. Die Hinzufügungen der Gattungsbezeichnung, z.B. Blumenstrauß und Straußvogel hebt die Homonymie dieser Wörter auf.
4. Das Hauptmittel zur Differenzierung von Homonymen ist der Kontext, ein syntaktisches Mittel der Differenzierung, das letztere ist in dem Fall besonders wichtig , wenn es keine anderen Mittel der Differenzierung von bestimmten Homonymen gibt.